(zitiert aus: St. Petersburg erlesen, Wieser Verlag)
ich habe pieter gehasst. ich habe pieter geliebt. pieter hat mich verändert.
ich komme zurück mit einem neuen blick. und lächle.
bis bald. poka.
bettichen.
ganz pieter ist in sommerfrische und geniesst die heissen tage mit bis zu 30 grad und stoehnt unter der luftfeuchtigkeit von bis zu 90 %. und bettinuschka hatte gaaaanz lieben besuch aus oesterreich, mit welchem sie den ganz normalen tourismustourwahnsinn durchgezogen hat. zarskoje selo mit bernsteinzimmer, peterhof etc. alles schoen und gut und historisch, aber vom realen russland sehen die meisten touristInnen nichts.
aber das wird auch nicht deren intention sein.
poka
bettina
ein paar sommer-impressionen hier!
jelagin-insel in pieter (haupterholungsgebiet der petersburger)
jelagin-insel
jelagin-insel
jelagin-insel
peterhof – tourismusattraktion nr.1
peterhof – park
peterhof – park / strand am finnischen meerbusen
peterhof – strand
peterhof – strand
pieter – strand am finnischen meerbusen (erholungsgebiet nr.2 der petersburger) mit skyline von pieter
pieter – strand
pieter -strand
]]>schoen sind sie die belj notschi. ein hauchzartes rosa-himmelblaues wunderland leuchtet von fern, fast glaesern. zeitung lesen in den strassen um mitternacht. die menschen wie flatternde nachtfalter im licht. schlaflos wie gespenster. tok-tok-tok hallen unsere schritte, vermischen sich mit den anderen. musikaufbaeumen an jeder ecke. in den gastgaerten lachen, kreischen, geklirre, gesaenge. turbulentes treiben, fast zu viel. die oeffentlichen verkehrsmittel stellen den betrieb ein. die touristInnen gehen befriedigt schlafen. 1 uhr. ein schimmerndes dunkelblau senkt sich ueber pieter.
doch warte warte bis alles traeger und ruhiger wird. um uns lila- und grautoene, gemischt wie auf monet’s palette. da ist es das schmutzige weiss. hast du es gesehen.. wir vermischen uns in nebelhafter verschwommenheit, durch die nur die scheinwerferaugen der autos und das gelbe permanente aufleuchten der ampeln dringen. gehe gehe warte warte bis halb 3.
bierdosen und muell auf den wegen. ein umgekippter werbestaender mit der aufschrift “blumen”. am mariinskj theater weht ein transparent: “peer gynt”. das passt. tok-tok-tok hallen unsere schritte. ein sirene heult irgendwo. die letzten karaoke-gesaenge verlieren sich im dunst, wie weggefegt von den strassenreinigungsfahrzeugen. gehe gehe weiter.
dort hinter den blau-schwarzen gut strukturierten und proportionierten fassaden, ueber dem geheimnisvoll glitzernden wassern lauert das beste der nacht. taucht den horizont in ein unbeschreibbares rot und gelb. suess wie vanillepudding mit himbeeren. wind weht von der newa, die bruecken haben sich geoeffnet, schiffe gleiten langsam hindurch. sie sind das einzige, was sich bewegt. pieters strukturen loesen sich endgueltig auf – fuer einige momente. warum sind die kitschigen farben immer dort, wo wir nicht sind – unerreichbar fern und doch ueberall sichtbar und magisch. es ist kaum moeglich, den blick abzuwenden. die zeit steht still. gehe gehe weiter. der nevskj prospekt ist ploetzlich schoen ohne verkehrslawine. an einem zwiebelturm der erloeserkirche glitzert es verdaechtig. schnell noch schnell den blick nocheinmal ins rosagelb, balsam, honig… bevor die sonne… zu spaet. sie ist da. 5 uhr morgens puenktlich. gleissendhell.
wie jedes jahr wurde am 9. mai in russland der “tag des sieges/ den pobedj” gefeiert. nur diesmal groesser und noch feierlicher aufgrund des 60. jubilaeums. und waehrend moskau staatstragend und pompoes alles aufmarschieren liess, was uniformen tragen kann, um den gaesten aus den anderen laendern die immer noch vorhandene staerke zu demonstrieren, lief in pieter alles leiser und bescheidener ab. sicher auch, weil man der schrecklichen 900taegigen belagerung von -damals noch- leningrad durch nazi-deutschland gedachte.
gut, die stadt hatte sich schon wochen vorher herausgeputzt, beflaggt (mit neuen russischen und mit historischen sowjetischen flaggen.. “zuviele rote fahnen fuer meinen geschmack” sagt eine freundin und ruempft die nase.) und mit plakaten beflastert, aber der eigentliche akt bestand aus einer kleinen parade mit den veteranInnen im zentrum. (mit anschliessendem riesen-feuerwerk) und obwohl meine sozialisation es nicht zulaesst, uniformen jeglicher art gut zu finden – auch ungeachtet des angemessenen anlasses (sorry), war ich dennoch geruehrt aufgrund der strahlenden alten gesichter.
die jungen, die dewuschkas und tscheloweks, freilich liessen sich im cafe, wo ich am fenster die parade beobachtete, nicht stoeren. die mobiltelefone klingelten, surrten, piepsten, quietschten, rasselten vor sich hin wie immer und unterbrachen hin und wieder das permanente dahinstroemende geplaudere und kaum jemand interessierte sich fuer das, was vor dem fenster passierte. und dann spielten sie ganz laut “you are in the army now” in einer dance-version. auch das ist russland.
auf den siegestag! s dnjom pobedi!
mojka im april
beginn der bootsaison
am gribojedov-kanal
lazy sunday
an der newa
auf der newa
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auf der fontanka
mojka kanal
an der newa
an der newa, blick zur peter und paul festung
marsfeld
bad
butterbrot